Protest gegen Windkraft
Von Ulrich Schubert 15.03.2013 Gleichen-Protest gegen Friedland-Wind
„Pro Region Wendebach“ bangt um Naturparadies am Wendebachstausee
Jetzt kommt auch aus der Nachbargemeinde Protest gegen mögliche Windradstandorte auf Friedländer Gebiet: Die Gleichener Bürgerinitiative „Pro Region Wendebach“ bangt um den Natur-Frieden und die Idylle am Wendebachstausee, aber auch um die Wohnqualität in Reinhausen.
Montage: Sie stellt sich die Protestinitiative den Blick über die Landschaft vor, wenn zwischen Stausee und Ballenhausen Windräder stehen. © EF
Reinhausen/Friedland. Am Donnerstag hat die Initiative Friedlands Gemeindebürgermeister Andreas Friedrichs (SPD) 456 Protestunterschriften überreicht – 420 Unterzeichner kommen aus Reinhausen.
Hintergrund ist die Windrad-Debatte in Friedland. Wie alle Gemeinden im Kreis Göttingen will sie eigentlich ausgesuchte Flächen als mögliche Standorte für Windmühlen ausweisen. Weil es im Rat aber keine Einigung gab, sollen zunächst alle 18 potenziellen Flächen weiter vorgehalten werden. Dazu gehören auch Äcker auf dem Wüster Berg und Reinhäuser Berg – gleich neben dem Wendebachstausee und nicht weit entfernt von Reinhausen.
Charakter des Naherholungsgebietes entwerten
Für diese Bereiche gebe es bereits Pläne für neun Windräder, so die Bürgerinitiative. Werden sie gebaut, würde der Charakter des Naherholungsgebietes rund um den Stausee dauerhaft entwertet, warnt Diethelm Garvelmann im Namen der Gruppe. Weit sichtbare und ständig drehende Windräder mit einer Höhe von 200 Metern würden die Besonderheit dieser Landschaft und den Lebensraum vieler geschützter Tiere zerstören. Die vorgesehen Abstände zu Wohnhäusern in Reinhausen seien zudem „sehr knapp bemessen“. „Wir gehen von einer realen Belästigung durch Lärm, Schlagschatten und Disco-Effekt aus“, heißt es auf der Internetseite der Initiative.
Langfristige überregionale Konzepte
Die Mitglieder haben nach eigenen Angaben nichts gegen Windenergie. Sie fordern aber „langfristige überregionale Konzepte, die so wenig Umwelt und Landschaft zerstören wie möglich“ und mehr Standorte mit „hoher rentabler Windausbeute“ nutzen. Friedrichs versicherte, dass die Bedenken in die weitere Bewertung der potenziellen Windrad-Flächen einfließen würden: „Wir berücksichtigen nachbarschaftliche Beziehungen, und der Abwägungsprozess läuft ja noch.“
Unterschriften-Übergabe: Sabine und Bernd Schmidt, Günther Diehl, Marlies Weges und Diethelm Garvelmann von der Initiative „Pro Region Wendebach“ mit Bürgermeister Andreas Friedrichs (v.l.). Foto © Pförtner