Reinhausen: Windräder am Wüster Berg auf Eis
Von Ulrich Schubert | 03.06.2013 19:53 Uhr
Proteste aus Reinhausen - Reinhausen: Windräder am Wüster Berg auf Eis
Die Proteste aus Reinhausen gegen Windräder auf dem Wüster Berg sind zu groß: Vorerst wird die Gemeinde Gleichen auf ihrem Grund oberhalb des Wendebachstausees keine „Sonderbaufläche für Windenergie“ ausweisen.
© CH -Umstrittener Standort: der Wüster Berg im Nordwesten Reinhausens.
Reinhausen/Niedernjesa. Sie legt den Antrag privater Investoren aus Niedernjesa auf Eis, bis die Gemeinde Friedland für ihren größeren Flächenanteil eine Entscheidung getroffen hat.
Gleichen will aber schon vorher eine Diskussionsplattform organisieren, um Befürworter von Windrädern und Gegner möglicher Standorte ins Gespräch zu bringen. Hintergrund: Seit der Landkreis potenzielle Windenergie-Flächen sucht und auch in Gleichen neue Windräder geplant werden, nimmt die Diskussion an Schärfe zu – oft geprägt von Missverständnissen.
Drei oder vier Windräder will die Windkraft Wüster Berg bauen – Gleichen und Friedland müssten zustimmen. „Ich habe davon nichts, aber ich habe Angst, dass es mir und meiner Gesundheit nur Nachteile bringt“, klagte eine Frau während der Sitzung der Planungs- und Umweltpolitiker des Rates Gleichen.
Besonders in Reinhausen gibt es Protest: 460 Unterschriften haben Gegner gesammelt. Sie fürchten lange Schatten, störende Blinklichter und unterschwellige Geräusche von Windrädern, wenn sie zu nahe stehen. Windradbetreiber hingegen betonen, dass die Ängste überwiegend unbegründet seien.
Die Politiker sehen sich in der Zwickmühle. Sie wollen den Ausbau der Windenergie stützen, aber auch die Interessen der Bürger berücksichtigen. Im Fachausschuss betonten sie zudem, dass Gleichen mit festgelegten Vorranggebieten für Windenergie eigentlich schon vor Jahren seinen Beitrag zur Energiewende geleistet habe. Ob und wie es weiter geht, könnte sich in der geplanten Diskussionsrunde nach den Sommerferien zeigen.