Umbau der Talsperre Wendebach genehmigt
Baugenehmigung liegt öffentlich aus - Umbau der Talsperre Wendebach genehmigt
Von Gerald Kräft 29.11.2013
Der lange umstrittene Umbau der Talsperre Wendebach ist genehmigt – damit endet ein aufwendiges Genehmigungsverfahren der Wasserwirtschaft. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hat jetzt den Planfeststellungsbeschluss veröffentlicht.
© Meder - Dient weiterhin als Badesee: Ab 2014 wird der Wendebachstausee aber umgebaut und der Staudamm etwa sieben Meter niedriger.
Reinhausen. Er wird vom 2. bis 16. Dezember in den Gemeinden Friedland, Gleichen und Rosdorf, den Städten Göttingen und Northeim sowie in den Flecken Bovenden und Nörten-Hardenberg und beim NLWKN in Braunschweig öffentlich ausgelegt.
In Kürze sind die Unterlagen auch im Internet zu finden: nlwkn.niedersachsen.de.
Im Herbst und im Winter 2014 beginnen laut Landesbetrieb die vorbereitenden Arbeiten. Die Kernbauphase ist für Frühjahr und Sommer 2015 vorgesehen. „In dieser Zeit erfolgt dann der Teilrückbau des Abschlussdammes, der auch zukünftig den bisherigen Dauerstau ermöglicht“ so NLWKN-Dezernent Amadeus Meinhardt-Hey in Braunschweig.
Bau einer Hochwasserentlastungsanlage
Gleichzeitig werde eine ungeregelte Hochwasserentlastungsanlage gebaut, die für die Standsicherheit der Gesamtanlage wichtig sei. Nach Abschluss kleinerer Restarbeiten und einem erfolgreichen Probestau könne die Anlage 2016 in den Regelbetrieb übergehen.
Die Baugenehmigung enthält neben der eigentlichen Umbauplanung, mit der die dauerhafte Stand- und Betriebssicherheit hergestellt werden soll, auch Bestimmungen zur Umweltverträglichkeit. Meinhardt-Hey zufolge muss vor Baubeginn das Wasser in dem knapp acht Hektar großen Stausee vorsichtig abgelassen werden, um anschließend Fisch- und Teichmuschelbestände artgerecht einsammeln zu können.
Zuvor muss unterhalb der Anlage ein Sandfang errichtet werden: So wird verhindert, dass beim Ablassen des Wassers große Mengen an Sediment in die Leine gelangen. „Die Errichtung des Sandfanges dauert rund eine Woche, und für das ordnungsgemäße Abfischen durch Mitglieder des Sport-Angelklubs Göttingen wird eine Vorbereitungszeit von vier Wochen benötigt“, sagt Birgit Heddinga von der NLWKN-Direktionsleitung.
Baubeginn nächstes Jahr
Auf Grund des bevorstehenden Winters könnten die Arbeiten in diesem Jahr nicht mehr ausgeführt werden, ohne erhebliche Schäden an der Fauna des Wendebachsees zu riskieren.
Dann soll sich der Wendebach-Stausee in neuer Gestalt präsentieren und auch weiter für die Naherholung genutzt werden können. Der Abschlussdamm wird laut NLWKN in der Mitte etwa sieben Meter niedriger sein als jetzt. Der Wasserstand liege aber nach wie vor bei 4,65 Meter (gemessen an der Sperrstelle). Eine Hochwasserentlastungsanlage solle dafür sorgen, dass die Betriebsbereitschaft der Anlage „auch bei einem Jahrtausend-Hochwasser“ gegeben ist.