Umbau könnte im Herbst starten
Wenig Einwände
Wendebachstausee: Umbau könnte im Herbst starten
Von Ulrich Schubert | 04.03.2013 20:00 Uhr
Wenn es keine Überraschungen mehr gibt, könnte der Umbau des Wendebachstausees schon im Herbst beginnen. Dann würde über den Winter zunächst Wasser abgelassen. Im Frühjahr könnte der Damm abgetragen und umgestaltet werden.
Schlammig: 2002 wurde der Stausee schon einmal ausgebaggert. © BB
Reinhausen/Niedernjesa. „Und im Herbst 2014 wollen wir schon fertig sein“, sagt der Planer und Projektbetreuer Amadeus Meinhardt-Hey vom Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz.
Zurzeit läuft die sogenannte Planfeststellung – ein besonderes Genehmigungsverfahren. Dazu konnten Interessenverbände und Bürger Kritik oder Anregungen vorbringen. Vergangene Woche wurden die Einwände in einer nicht öffentlichen Runde mit Planern „erörtert“. Zu dem Projekt seien 26 Stellungnahmen eingegangen, davon nur 13 echte Einwände.
„Wir hatten viel mehr erwartet“, sagt Siri Schlitte von der Planfeststellungsbehörde. Vor allem Umweltschützer und Vertreter der Angelvereine fürchteten Beeinträchtigungen für Fische und Tiere, wenn der See geleert wird. Und Landwirte hätten gezielt nachgefragt, wo der Schlamm abgeladen wird, wenn der See ausgebaggert wird.
Hat nie als Bollwerk gegen Hochwasser funktioniert
Ob und wie die Sorgen in die Planfeststellung einfließen, entscheide die Behörde in den nächsten Monaten, so Schlitte. Nicht entscheiden werde sie hingegen über zusätzliche Schutz-Maßnahmen in Niedernjesa. Der Hochwasserschutz dort sei formal nicht Bestandteil des Talsperren-Projektes.
Der fast 50 Jahre alte Staudamm hat nie als Bollwerk gegen Hochwasser funktioniert. Vor diesem Hintergrund wollte das Land die Anlage zunächst komplett beseitigen. Dagegen gab es heftige Proteste, weil sich der Stausee und seine Randbereiche längst als Naturparadies mit hoher Bedeutung für die Naherholung entwickelt hatten.
Jetzt soll der Damm nur gekappt werden. In der Mitte bekommt er eine neue besondere Überlaufrinne. Damit sei sichergestellt, dass die Talsperre bei viel Wasser nicht doch einmal bricht und untere Bereiche überflutet werden. Der See bleibt voll erhalten