Vollständiger Dammrückbau
Umweltministerium will Wendebachstausee auslaufen lassen - Von Gerald Kräft | 13.07.2010 18:32 Uhr
Das Land will den Damm des Wendebachstausees jetzt doch komplett beseitigen. Vom Badesee blieben nur zwei kleine Wasserflächen übrig, die sogenannte Zwei-Seen-Variante. Der langjährige Kampf um den Erhalt der Freizeiteinrichtung scheint damit gescheitert.
Freizeitvergnügen bei 35 Grad: Minister will Wendebachsee Wasser ablassen.
© Hinzmann
„Ich muss ihnen deshalb leider mitteilen, dass die vor Ort gewünschte Ausführungsvariante aus meiner Sicht nicht weiter verfolgt werden kann“, heißt es in einem Schreiben von Umwelt-Staatssekretär Stefan Birk-ner (FDP) an den ehemaligen Landwirtschaftsminister, den Reinhäuser Klaus-Peter Bruns. Er werde deshalb den Haushaltsausschuss des Landtages bitten, die Mittel für den vollständigen Rückbau freizugeben. Ob technische Probleme für einen Teilrückbau lösbar seien, sei zweifelhaft.
Die Entscheidung sei gefallen, sagte Ministeriumssprecherin Stefanie Becker am Montag. Andere Varianten seien mit ihren Folgekosten teurer. Wenn der Ausschuss grünes Licht gebe, könne das Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden. Am Montag bekam auch der Wendebach-Zweckverband ein Schreiben. Der Verband sei nach wie vor der Ansicht, die von ihm vorgeschlagene technische Lösung habe Bestand und sei auch nicht teurer, so Geschäftsführer Norbert Schulz. Was das Ministerium wolle, werde keine einvernehmliche Lösung, wie immer betont worden sei. Auch der Verbandsvorsitzende Manfred Kuhlmann ist irritiert. Wenigstens ein Abschlussgespräch nach vier Jahren sei erwartet worden, so der Reinhäuser Ortsbürgermeister. Gremien und Abgeordnete würden jetzt informiert sowie noch ein Sachverständiger eingeschaltet, sagte er am Dienstag nach einer Vorstandssitzung. Das Land scheine die Tür aber zugeschlagen zu haben. Auch Bruns will die Entscheidung nicht einfach hinnehmen. Das eher arme Gebiet habe außer dem See und unzerstörter Landschaft wenig zu bieten.
Der 15 Meter hohe Damm steht seit 1973 auf unsicherem Grund und funktioniert als Hochwasserschutz nicht. Ein Vorschlag des Zweckverbandes und des Büros Rinne zum teilweisen Dammerhalt wird seit über einem Jahr in Hannover geprüft. Dieser sowie der komplette Rückbau kosten jeweils mehr als drei Millionen Euro.
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