Wendebachstausee gerettet - Damm bleibt erhalten
Von Ulrich Schubert | 18.08.2010 20:54 Uhr
Minister spricht Machtwort Wendebachstausee gerettet – Damm bleibt stehen
Der Wendebachstausee ist gerettet. Das Land will den Damm erhalten und langfristig absichern. Niedernjesa soll zusätzlich gegen Hochwasser geschützt werden.
© Mischke - Schwäne können weiter schwimmen: Die Unterschriftenaktion rettet das Reinhäuser Biotop.
Eine finanziell günstigere und zunächst favorisierte Zwei-Seen-Lösung mit komplettem Rückbau des Dammes sei vom Tisch. Das versicherte Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) gestern nach einem Gespräch mit den Göttinger Landtagsabgeordneten sowie Vertretern des Zweckverbandes Wendebachstausee gegenüber dem Tageblatt. Zuvor hatten Sprecher einer Bürgerinitiative aus Gleichen und Friedland dem Minister 4400 Protestunterschriften überreicht. Parallel zur Bürgerinitiative hatte auch das Tageblatt mit einer Couponaktion den Protest unterstützt.
Sander und die beteiligten Politiker machten keinen Hehl daraus, dass diese „endgültige“ Entscheidung eine politische sei. Denn die Planer im Ministerium und im Landesbetrieb für Wasserwirtschaft wollten den Damm komplett abbauen und nur zwei kleine Seen übrig lassen. Das ist aus ihrer Sicht die technisch einfachste und vor allem günstigste Lösung. Hintergrund: Der Damm hat nie als Hochwasserbollwerk funktioniert und könnte bei starkem Regen brechen. Gegen diese Pläne regte sich massiv Protest. Naturschützer wollten das Refugium vieler seltener Tiere und Pflanzen erhalten, viele auch den beliebten Badesee mit Naherholungsanlage.
Nach etlichen Vorgesprächen und schließlich massivem Druck aus dem Raum Göttingen sowie von den Landtagsabgeordneten dieser Region hat Sander gestern ein Machtwort gesprochen: Der Damm wird nur um einige Meter abgetragen und so gestärkt, dass der See erhalten bleibt. Diese Lösung lasse sich aber nur durchhalten, „wenn die Politiker im Landtag voll mitziehen“, betonte Sander. Sie koste etwa 5,57 Millionen Euro, für die kleinere Variante seien im Etatplan nur 3,35 Millionen Euro vorgesehen. „Die Politik muss also gut zwei Millionen nachlegen“, so Sander. Alle Beteiligten hätten aber auch zugesagt, auf dieser Basis mögliche Sparpotenziale zu suchen. Klar sei auch, so der Minister, dass die Stauanlage in der Verantwortung des Landes bleibe. So etwas könne ein kleiner Zweckverband nicht leisten.
„Ich bin sehr erleichtert“, kommentierte der Zweckverbandsvorsitzende und Ortsbürgermeister von Reinhausen, Manfred Kuhlmann (SPD), die Entscheidung. Dieser Erfolg sei besonders den fraktionsübergreifenden Bemühungen der Landespolitiker und den vielen anderen Unterstützern zu verdanken. Um diese Welle aufzunehmen und die Erholungsbereiche auch langfristig weiter zu pflegen, sei ein Förderverein geplant, ergänzte Friedlands Bürgermeister Andreas Friedrichs (SPD). Für den großen See eingesetzt hatten sich gestern die Landtagsabgeordneten Lothar Koch und Fritz Güntzler (CDU), Gabriele Andretta und Ronald Schminke (SPD) sowie Stefan Wenzel (Grüne). Patrick Humke-Focks war nicht eingeladen. Der Linke hatte sich aber zuvor mehrfach für den See eingesetzt.
Taverne am See
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