Wieder Zitterpartie um Wendebachstausee
Von Ulrich Schubert | 04.01.2012 20:19 Uhr
Minister-Machtwort - Wieder Zitterpartie um Wendebachstausee
Schon wieder stand die Zukunft des Wendebachstausees als Naturparadies und Naherholunggebiet auf der Kippe: Nachdem das Land Niedersachsen eingelenkt hatte und den Staudamm zurückbauen will, ohne den großen See aufzugeben, wollte der niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) plötzlich die erforderliche Entschlammung nicht mehr übernehmen und bezahlen.
© Hinzmann Millionenprojekt: Der marode Staudamm des Wendebaches (links unten) wird zurück- und umgebaut, der See bleibt.
Niedernjesa / Reinhausen. Der Zweckverband Wendebachstausee schickte Protestbriefe und der CDU-Landtagsabgeordnete Lothar Koch intervenierte bei Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP). Offenbar mit Erfolg: „Das Ministerium finanziert die Entschlammung doch“, so Koch, das habe der Minister in seinem Beisein „telefonisch und unmissverständlich mit seinen Leuten geklärt“.
Zur Vorgeschichte: Weil der Staudamm von Beginn an nie richtig als Hochwasserbollwerk funktioniert hat, wollte das Land die Anlage zurückbauen und nur zwei kleinere Teiche übrig lassen. Über Jahrzehnte hatten sich See und Umland aber zu aber einem wertvollen Naturgebiet und als Erholungsareal entwickelt – gehegt und gepflegt von Zweckverband Wendebachstausee.
Es folgte eine große Protestwelle, und Sander zog einen Schlussstrich. Jetzt baut das Land den Damm zwar um, lässt den großen See aber unangetastet. Das Verfahren mit Millionen-Investitionen ist bereits angelaufen. Aber „eher zufällig“ erfuhr Verbandsgeschäftsführer Norbert Schulz im November, dass das NLWKN die vorgesehene und notwendige Entschlammung des Sees nicht mehr übernehmen wollte. Sie kostet nach nicht bestätigten Informationen rund 180 000 Euro. Ohne die Aktion aber würde der See immer flacher – zu Lasten der Lebensraumqualität.
Der Zweckverbandsvorsitzende Manfred Kuhlmann protestierte erneut und Koch wurde aktiv. Das Ergebnis bestätigte inzwischen auch die Sprecherin des Umweltministeriums. Sie versicherte auch, dass parallel zum Umbau des Dammes ein verringerter Hochwasserschutz für Niedernjesa ausgeglichen werden.
Unterdessen hat die Verbandsversammlung des Zweckverbandes ihren Vorstand neu gewählt: Kuhlmann (Gleichen)bleibt Vorsitzender, sein Vertreter ist Herbert Mecke (Friedland). Schulz (Landkreis) bleibt Geschäftsführer, sein Vertreter ist Andreas Friedrichs.
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